Donnerstag, 29. Juli 2010

Knolle In Mosambik jelandet

Die Knolle, laengst kein indigenes Knollengewaechs Ugandas mehr, hat sich als Hybrid auf die Reise gemacht. Tage, Wochen und Monate sind in die Laender der Knolle gezogen, ohne dass sich das treulose Gewaechs gemeldet haette. Das lag zum Teil an den harschen Begebenheiten des fremden Bodens, sowie die staendige Auseinandersetzung mit den neuen Gefilden und Begebenheiten. Nun einen guten Monat vor der Rueckkehr in heimischen Boden, jute alte Berlina Muttaerde, fangen die Wurzeln an sich wieder auf das gefestigte Leben in trauter Erde vorzubereiten und moechte so natuerlich auch alle anderen Gewaechse und Auswuechse, mit denen die Knolle ueber so viele Jahre in einer ausgekluegelten Symbiose lebte, auf die baldige Rueckkehr vorbereiten.

Jemeint seid natuerlich ihr liebe Freunde.

Deswegen werde ich nun in aller Wuerze und Kuerze probieren meinen eigenen, sowie eine Zeit lang auch Pias, Weg nachzuvollziehen um an dem Punkt anzukommen an dem ich mich gerade befinde, in Chimoio-Mosambik.

Angefangen hat alles am 8. April 2010, genau 5 Jahre nach meinem missglueckten Versuch auf Jamaika zu landen.
Diesmal sollte einiges anders , vielleicht besser (aber wer will das schon in Kategorien packen) laufen. Am ersten tag schafften wir es immerhin in das 1 h von Rukararwe entfente Mbarara. Dort angekommen wurde mir zum ersten, aber nicht letzten Mal auf dieser Reise bewusst, dass es nicht zwingend noetig ist 2 Didgeredoos, Holzleim, Eisenfeile und andere unnuetzliche Dinge mit mir herumzuschleppen, die mein Gepaeck schnell auf mehr als 40 kg hatten anschwellen lassen. So durften sich immer mehr billige Absteigen ueber meine Geschenke freuen.

Danach gings weiter nach Bukoba in Tansania, von wo aus wir eines der Schiffe nahmen, von denen man, wenn sie untergehen und 500 Leute sterben, aus den kleinen Randnotizen unserer Zeitungen hoert. Die Fahrt, die ganze Nacht hindurch war wunderschoen, und wir schliefen zwischen tausenden von Bananen auf dem Oberdeck des Schiffes auf das man uns wegen unserer Hautfarbe und trotz unseres dritten Klasse-Tickets gelassen hatte. In den fruehen Morgenstunden erreichten wir schliesslich Mwanza, die zu den groessten Stadten Tansanias gehoert. Sie erhebt sich bis zu 500 Meter ueber den Viktoriasee, wobei die Haeuser, von zum Teil bizarren Steinformationen umgeben sind, so dass man denkt Obelix hatte seine Hinkelsteinfabrik im besagten Mwanza und nicht in Galien. Aber waere dem so gewesen, haetten die Englaender wohl niemals fertiggebracht dieses Land zu kolonialisieren.

Dort verbrachten wir so einige Tage mit nem aeusserst gechillten Rasta, der sein Kaya von seiner Grossmutter persoenlich bezog. Kaya Mawa bedeutet uebrigens in einer der vielen Sprachen Malawis, *Du weisst nicht was der Morgen bringt*, was in diesem Zusammenhang vielleicht erwaehnt werden sollte.

Danach verbrachten wir 2,3,4, wer weiss das jetzt schon noch so genau, tage auf Ukerewe, einer wundervollen Insel, des gleichnamigen Sees.(der aber immer noch urtuemlicher Weise als Victoriaseee, nach einer wohl recht prueden Frau, aaus einem damals wohl sehr prueden Land benannt ist. Diese Pruedniss?, sieht man auch heute noch wenn die Frauen hier Netball spielen, Basketball aber ja ohne springen und Action, nicht dass man Brueste huepfen oder Rockzipfel umher wedeln sehen koennte.)
Dort radelten wir, assen leckersten Pilau(Gewuerzreis) mit leckersta Sauce, das wir dem Essen noch Wochen hinterher heulen sollten.
Schliesslich wurden wir noch stuemperhaft um unsere elektronischen Reiseartikel von einer ebenso stuemperhaften Fussballmannschaft gebracht und ich frage mich, ob sie auch noch heute vor Pias Epilierer sitzen und probieren, die richtige Frequenz fuer den lokalen Radiosender zu finden.
Danach gings dann, einige Gedaechtnisluecken eingeschlossen, da ich meine schlecht werdenden Brownies schnell essen musste, aber das ist eine andere Geschichte, weiter mit dem Bus nach Arusha. Dort trafen wir dann alte Bekannte wieder mit denen wir noch Wochen zuvor Hoehlenmenschen in Uganda am Kraterssee gespielt hatten.
So verstaerkt entschlossen wir uns unsere Dollarreserven anzugreifen um mit einem Jeep zum Berg Gottes zu fahren, den zu besteigen wir vorhatten. Gott war zwar so gnaedig uns ein paar Giraffen, Hyaenen und andere seiner Wesen zu offenbaren, aber auf seinen Berg wollte e runs dann doch nicht lassen. Wir starteten um 12 Uhr nachts um den Vulkan Oldonio Lengai zu besteigen und die 2000 Hoehenmeter bis zu seinem Gipfel zu bewaeltigen. Ambitioniertes Unterfangen, und unser Masai guide der in Badelatschen angetreten war, haette es auch ohne weiteres geschafft, wir aber beschlossen so ca. 200 Hoehenmeter vor dem Gipfel, es war immer noch dunkel und eiskalt, Gott nicht herauszufordern und auf den immer steiler werdenden Aufstieg zu verzichten. Es war trotzdem wunderschoen, noch sehr risky im Abgang, schliesslich liefen wir bis zu 10 m tiefe Ascheflussbetten hinab und waeren da fast nich mehr rausgekommen, und Gott ma guns glaub ich trotzdem.
Zurueck in Arusha rief uns der Indische Ozean, und wenn man schon mal von einem Weltmeer dieses Ausmasses gerufen wird folgt man natuerlich.
So verbrachten wir 1 Woche in Ushongo an einem von Palmen gesaeumten kilometerlangen weissen Strand mit unserem Zelt. Dhowsegeln,schnorcheln,inna Haengematte chillen und ueber Glut laufen(Pia zumindest) gehoerten zu unseren Hauptbeschaeftigungen. Danach gings dann weiter nach Tanger, eine wunderschoene Stadt im Herzen der tansanischen Kuestenlinie, wo wir eine Woche verbrachten um auf ein Schiff nach Pemba zu warten, welches dann nicht fuhr. So kam es das wir unsere erste grosse Meeresueberquerung auf einer ueberladenden Nussschale bei hohem Wellengang schliesslich ueberstanden. Das war einer diesen Momente von denen man denkt Scheisse,Scheisse,Scheisse wenn man sie erlebt und von denen man sagt wenn man sie ueberlebt geil,geil,geil.
Es folgten anderthalb Monate Inselurlaub a la carte auf Pemba und Zanzibar. Hoehepunkte waren sicherlich das Essen(Meeresfruechte zum Nulltarif,Kokusreis,Gewuerze,etc.), eine Fahrradtour ueber ganz Pemba, fast von der Flut mitgenommen warden, Gegenstromschnorcheln(6 Schwimmzuege, 1 vorwaerts), mit Delfinen plantschen, Stonetown, pakistanischer Schwarzer, schnorchelei, Paradiesinselausflug fuer 3 Tage…eigentlich war alles Hoehepunkt, besonders mit Freundin im Paradies…muss wohl nix hinzufuegen.
Diese machte sich dann schliesslich zur Sommersonnenwende auf den Weg und entfuehrte dabei noch einige Hakenwuermer die die tansanische Staatsbuergerschaft besaassen. Aber da die deutschen behoerden mit Fluechtlingen nich zaghaft umgehen, ist sie diese Bewohner jetzt hoffentlich fuer immer los.
So war ich nun auf mich alleine gestellt…und was macht man da…erstmal Zug nach Mbeya fahren, Deutsche Freiwillige kennenlernen, sich zusaufen und andere Frauen aufreissen. Bis auf andere Frauen aufreissen ging der Plan auch gut auf und ich machte mich auf nach Malawi. Dort hiess es wieder Schiff fahren und nachdem England mit 4 zu 1 untergegangen war, fragte ich mich ob es das Schiff englischer Bauart, der Nationalmannschaft gleichtun wuerde. So fuhr ich 24h mit einer groesseren unterbrechung in nkhata Bay, die Kueste malawis entlang, an der sich die schoensten Berge vor dem drittgroessten Sees Afrikas erstreckten. Dank einer Empfehlung, danke nochmal christoph, verbrachte ich dann ca.2 Wochen auf Chizumulu, einer Insel der Groesse des F-hain parks. Superklares, blaues Suesswasser gefuellt mit bunten fischen machte mir die Entscheidung die Faehre nach einer Woche einfach vorbeiziehen zu lassen, nicht sonderlich schwer.
So nahm ich dann kleine Fischerboote um in dem fast letzten land(mein Flug geht wieder von tansania) meiner Reise und auch dem groessten anzukommen. Dort landete ich zunaechst in Gurue, einer kleinen Bergstadt Mosambiks, in de rich eine knappe Woche verbrachte. Die Ahnen waren mir hier seliger als damals Gott in tansania und so bestiegich den Monte Namuli, vom Hause der Koenigin aus, nachdem sie ein kleines Ritual fuer mich gemacht hatte. Das haus der Koenigin hatte ich zuvor mit einem 5 stuendigen fussmarsch erreicht, da es zur Koenigin keine Strassen gibt.
Ich verweilte noch ein bisschen bei der Koenigin, bevor ich zurueck in Gurue, mein fahrad mit dem ich zuvor von Cuamba nach Lioma und dann nach Pedalenbruch mit Hilfe eines Lasters weiter nach Gurue gekommen war, verkaufte.

Nun bin ich gerade in Chimoio bei dem *Festival dos culturas* und gebe mir hier die staatliche,mosambikanische Fusion...sehr anders,sehr geil,sehr interessant,langweilig,hammer. Gestern war ich im Theater. Die Stuecke waren super, obwohl ich manchmal nicht so viel akustisch verstanden habe, da man hier im theater quatschen,telefonieren und rumlaufen kann…alles in allem sehr unterschiedlich von unseren staatlichen Kulturfestivals, aber mir um laengen, trotz vieler komplikationen sympathischer. Hier bleib ich wohl noch bis zum ersten august um dann wieder in den Norden an die kueste zu fahren und knackebraun zu warden…nich das noch jemand sagt hier scheint die sonne nicht…erwarten warden mich Nampula, Ilha de Mocambique, Pemba cidade, archipulo dos quirimbas(Traumsuedseestraendeundschnorkeln),Palma und dann gehts wohl Anfang Sept. nach Dar es Salaam, von wo aus mein Flug am 4. Sept. abhebt und dann hoffentlich heile am 5. inna Berlin city landet.

Was sol lich allem in allem sagen, da ich es wegen der doch teuren internetzeit hier alles runerjezappelt habe….tolle Erfahrungen, supernette Menschen, so dass es mich schon wieda vor der allzubekannten Schrippenverkaeuferin graut, wundervolle landschaften und natur, arme, grosszuegige Menschen, komische Welt ueberhaupt…und ich denke den rest muessta aus mir rauskitzeln wenn ick wieda da bin und dann warden sich so einje einzelheiten….neee…also bis denne in nem guten Monat, if jah wants,,,,freu mich uff euch…druecker,knutscher,etc.

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