Freitag, 6. November 2009

Hallo liebe Leser und liebe Leserinnen...

... Im folgenden finden sie 2 Eintraege ganz unterschiedlicher Natur. Also legen sie sich zurueck, legen sie die Hand entspannt auf das scrollrad der Maus und lassen sie sich berieseln, so dass die Wurzeln der Knolle tief in ihr Bewusstsein eindringen koennen. Da das Buch immer besser ist als der Film, kommen die Fotos nach der Lektuere, also in den naechsten Tagen. Ich lasse sie nun mit der Knolle allein, denn einige meiner Wurzeln brauchen dringend eine Visabehandlung und verabschieden sich ersteinmal nach Ruanda.

In diesem Sinne

freundlichst
ihr ugandisches Knollengewaechs

Knollen brauchen ihre Zeit

Die Zeit rennt. Manchmal hat man jedenfalls das Gefühl sie würde es tun. Meist kann man sie neben sich sehen, wie sie ohne Anstrengungen mit dem eigenen Tempo mithält und oft ist sie sogar so schnell, dass man nur noch unscharf ihren Rücken erkennen kann. In seltenen Momenten des Lebens jedoch (ver)geht sie langsam und bleibt weit hinter einem selbst zurück. In ganz glücklichen oder traurigen Augenblicken, bleibt sie sogar so weit weg, dass man sich gewiss ist, es würde sie gar nicht geben.( was ja auch wahrscheinlich so ist, anm.d.Red.)
Bei mir hat sie erst nach einigen Anlaufsschwierigkeiten gut mitgehalten und lief eine Zeit lang mein Tempo. Gerade jedoch habe ich das Gefühl sie hängt mich schlicht weg ab und ich habe keine Chance mehr hinterherzukommen. Es sind schließlich schon fast 3 Monate vorbei und damit schon fast die Hälfte meiner Zeit hier, aber ich bin optimistisch sie wieder einzuholen. Schließlich muss jeder mal rasten. Auch die Zeit.
So nehme ich die fast-Halbzeit ( wenn ich mit diesem Brief fertig bin wird es wahrscheinlich eine nach-Halbzeit sein) zum Anlass mal wieder ein paar Zeilen an euch zu richten und euch von meinen Erlebnissen hier zu berichten. Eine kleine Zwischenbemerkung hatte ich schon eingefügt, einen Moment in dem ich die Zeit weit hinter mir wussteJ. Nun ist langsam wieder die Alltagsroutine eingekehrt, wenn man diese doch so andere Alltagsroutine, auch als solche bezeichnen kann, aber ich will mich schließlich nicht in Wortklaubereien verlieren. Deswegen ersteinmal zu zwei Ereignissen der nicht mehr ganz so jungen Vergangenheit. (Wobei ich gerade feststelle, dass das Zweite noch ne Weile braucht und ich das erste schon mal reinstellen werde, na ja noch häng ich der Zeit eben ganz schön hinterher. J) Also viel Spass beim Lesen von:


André der Imker:
Eines schönen Tages, die Sonnenstrahlen kitzelten das Dach meiner Hütte, so dass das Wellblech vor Lachen nur so knarzte, klopfte es an meiner Tür. Ich hatte es mir gerade in der frischen Kühle meiner Hütte gemütlich gemacht und genoss den Luftzug der durch das Fenster segelte. Pia war gerade zu einem Seminar ihres weltwärts-Programms in Kampala und ich genoss damals noch den Status eines Besuchers. Besucher dürfen hier nämlich keinen Finger krümmen, und auch ich der hier ein halbes Jahr arbeiten sollte, hatte diesen Status für die ersten 2 Wochen „aufgedrückt“ bekommen. Dies hat zwar auch einige Nachteile, wie dass man die Küche nicht betreten darf(obwohl man doch hinter die Geheimnisse kommen möchte, die dort schlummern), dass alle nur freundlich, aber nicht so direkt ehrlich sind wie sonst( „du bist ja fett geworden“, „wenn die Leute dich auslachen, dann lachen sie nicht über dich, sondern über deine Hose“,etc.), und das man sich im Großen und Ganzen sehr bemuttert vorkommt( nichts gegen dich Mom). Im Nachhinein betrachtet, war dies jedoch eine Spitzenzeit, keine Berge die gehässig auf einen warten, wenn man mit dem Fahrrad auf sie zuschleicht, kein Essen, dass man jeden Abend im Dämmerlicht selbst zubereiten muss und kein beissendes schlechtes Gewissen das hinter jeder Ecke wartet, wenn man mal gemütlich mitten am Tage in einem Buch schmökert.
Jedenfalls klopfte es und Flora stand vor meiner Tür. Den Namen konnte ich mir schon zum Anfang gut merken, obwohl das mit dem Namensgedächtnis nicht so meine Stärke ist, da Flora ein Energiebündel von Weib ist. Ich benutze für gewöhnlich das Wort Weib nicht so oft, aber an dieser Stelle fällt mir einfach kein anderes ein. Flora eine typische Ankole – Frau, Ende der dreißiger, etwas fülliger und immer ein Lächeln und einen Scherz auf der Lippe, stand nun vor meiner Tür und hatte nach den üblichen Floskeln – wasi ota? (How are you), ndyaho (i am fine) schon meine Hand in ihrer (Körperkontakt is hier anna Tagesordnung, auch zwischen Männern!*1) und fragte mich wo denn Poline(Pia) sei. Ich sagte ihr, dass sie in Kampala sei und fragte, welches Anliegen sie denn habe. Angucken.Daraufhin erklärte sie mir, dass es Zeit sei den Honig zu ernten und sie dies immer mit der Frauengruppe Rukararwes machen würden, ob ich nicht Lust hätte dabei zu sein.
Ich sagte ich hätte kein Interesse, was soll ich mir denn so nen paar Brummbienen reinziehen, könnte ich mich ja gleich in Ameisenhaufen setzen.
Dies hätte zumindest meine Antwort sein können, wär ich in meiner Jugend ein wenig anders gepolt worden. So aber, pochte innerlich mein Herz, und ich bejahte die Frage mit einem von Innen kommenden Lächeln aufrichtig.
Also gingen wir zu den anderen zwei Frauen die schon im Schatten eines kleinen Avocadobaumes auf uns warteten. Dort angekommen wurde noch ein wenig rumgealbert, wohl meist über mich, aber es muss ja nicht immer von Nachteil sein die Sprache der Leute hier nicht zu verstehen. Nach dem wir unsere Calypsokenntnisse miteinander ausgetauscht und uns auf einen gemeinsamen Tanz in ihrer Schule, Flora ist nämlich Lehrerin, zusammen mit ihren Schülern geeinigt hatten, kamen nach und nach die anderen Teilnehmer unserer Honigexpedition. Unter ihnen Robert, der humpelnde Nachtwächter, dessen Fleiß mich jeden Sonntagmorgen um 8, wenn er den Rasen genau hinter unserem Haus mäht, jedesmal von neuem überrascht, Nelson einer der Mitarbeiter der Baumschule, der am Wochenende seine Identität in die eines Studenten wandelt, sowie der Bienenkönig.
Der Bienenkönig ist ein unscheinbarer, nicht schmächtiger aber auch nicht kräftiger Mann, den ich zum ersten Mal an diesem Tag sah und danach auch nur noch einmal. Es sei mir deswegen verziehen, dass ich mich nicht mehr an seinen Namen erinnern kann und selbst wenn ich ihn wüsste würde er für mich immer nur der Bienenkönig bleiben, aber dazu später mehr.
In dieser Besetzung machten wir uns also auf Richtung Wald, nur der Bienenkönig ging nochmal irgendwohin um irgendetwas zu besorgen...wie gesagt mangelnde Sprachkenntnisse. Also gingen wir durch die von Moos bewachsenden steinernden Terassen der Baumschule, teilweise mit Stecklingen und kleinen Bäumchen der verschiedensten Arten gefüllt, teilweise leer und verlassen, wie eine Stadt des wilden Westens, nach dem der Goldrausch weitergezogen war. Das Luft war warm trocken und dennoch angenehm, da ab und zu ein leise Brise die Baumwipfel streichelte. Das Geäst und die trockenen Blätter knackten und raschelten unter unseren Schritten während wir dem sich durch den Wald schlängelnden Pfad folgten. Eine ganz andere Atmosphäre als jetzt in der Regenzeit, wo jeder Schritt durch das Moos und die nasse Erde abgedämpft wird. So gingen wir vielleicht 10 Minuten bis wir an eine Ecke des Wäldchens gelangten, an der ich komischerweise noch nie zuvor war und das, obwohl es eben wirklich nur ein Wäldchen ist.
Nun tauchte auch wieder der Bienkönig auf, der in diesem Moment noch noch gar keiner für mich war. Bei sich trug er einen Holzkoffer in der größe eines gewöhnlichen kleinen Reisekoffers der 70er. Ich fragte mich nun voller Neugier, was denn wohl in diesem Koffer sein mochte und die Spannung stieg, als sich herausstellte, dass niemand der anwesenden Personen einen Schlüssel für das Schloß besaß, welches das Geheimnis des Koffers hütete. Nach einem Telefonat stellte sich heraus, dass die Person, die den Schlüssel hatte soweit weg war, das es pragmatischer war den Kofferboden aufzustemmen. Durch die immer größer werdende Lücke offenbarte sich schließlich das Geheimnis des Koffers. Zum Vorschein kam ein Strohhut, der überspannt war mit einer Art Moskitonetz, sowie ein kleiner Ofen der aussah wie eine Mischung einer Miniatur eines Eisenbahnschornsteins mit einem Blasebalg und etwas Holz ohne Rinde. Klar hätte ich mir ja denken können, dass sie nicht ohne Zubehör auf die Killerbienen zu gehen um ihren lange und hart erarbeiteten Honig zu stehlen.
Nun wurden die Vorbereitungen getroffen. Die Frauen sammelten umliegende trockene Zweige und Äste auf, während der Bienenkönig probierte, das Holz welches in dem Koffer gewesen war in dem Miniaturofen zum Glimmen zu bekommen. Mit dem Gehölz wurde nun ein Feuer entfacht und aus dem Ofen quollen mittlerweile dicke Rauchschwaden die langsam in den Wald schwebten und sich nach und nach auflösten. Der Bienenkönig entzündete eine Sportsman ( ja so heissen hier tatsächlich die Kippen) am Feuer während Flora den Hut aufsetzte. Da das „Moskitonetz“ schwarz war, sah sie mit dem Strohhut aus wie eine Witwe die auf einer Karibikinsel gestrandet ist. So gewappnet gingen die beiden zu den Bienenstöcken. Diese sahen einfach nur so aus wie Kindersärge die auf dicken Ästen stehen, wobei die Öffnung nicht oben war, sondern an der schmalen Seite vorne. Sie waren geschützt mit Wellblächern, um sie vor dem Monsunartigen Niederschlag der Regenzeit zu schützen. Nun leuchtete mir auch der komische Ofen ein. Betätigte man den angebrachten Blasebalg, ergoss sich dicker Qualm aus der vorderen Öffnung.
So schritten also die Karibikwitwe und der Bienenkönig, umgeben von einer dicken Qualmwolke, behutsam zu den kleien Kindersärgen vor. Dort angekommen fing der Bienenkönig an, den ersten kleinen Holzkasten einzunebeln. Auf einmal begann ein Brummen, wie ich es zuvor noch nie gehört hatte. Ein Brummen so laut dass es den ganzen Wald erfüllte. Man konnte förmlich die Vibrationen der tausenden kleinen Flügel auf der eigenen Haut spüren und ich erinnerte mich an die Geschichten die mir ein Freund hier erzählt hatte: „Die Bienen sind hier viel agressiver, als unsere in Europa. In Deutschland kann ich ohne Schutz und Probleme die Waben aus den Stöcken lösen, die afrikanische Bienen aber sind gefährlich und ich würde mich nicht ohne professionelle Schutzkleidung in die Nähe der Bienenstöcke wagen“
Währenddessen sassen wir weiterhin am Feuer, dessen Wärme die Begierde entfachte, sich doch so vieler Klamotten wie möglich zu entledigen. Vo dort aus betrachteten wir die ca. 10 m entfernte Szenerie ohne ein Wort miteinander zu sprechen. Überall kamen Bienen.
Sie flogen um die Witwe und um den König, setzten sich zu Tausenden auf die Wellblächer und stiegen auf in die Luft, auf der Suche nach einem Atemzug Sauerstoff. Es wurden immer mehr. Ich betrachtete, schon vom Zuschauen von Panik ergriffen, den König. Er stand lässig, die Kippe halb schräg im Mundwinkel den Blasebalg mit beiden Händen betätigend und betrachtete die Bienenmigration seelenruhig. Flora daneben mit schon etwas mehr Respekt in ihren Augen, die hinter ihrem Moskitonetz nur schwer auszumachen waren. So ging es nun eine knappe Viertelstunde lang. Es kamen immer mehr Bienen aus dem Stock und es wurde immer mehr Rauch in die Holzkisten hineingeblasen. Der Mann kam zwischendurch nur einmal kurz zum Feuer, um sich eine neue Kippe anzuzünden, die er wie die vorige konsequent auf Backe rauchte. Er war bis dahin eh die erste Person gewesen, die ich mit einem Glimmstengel im Munde sah.*2Nun waren die Bienen soweit betäubt, dass Flora die rostige Panga (Machete*3) und den mitgebrachten Eimer nahm, um nach und nach die Waben von den Holzkisten abzulösen und sie in den Eimer zu tun. Der transparent-golden schimmernde Honig floss die Waben, die aussahen wie zerknittertes, vergilbtes Papier dem doch eine gewisse Ordnung innewohnte,entlang. Dicke, zähfliessende Tropfen des güldenden Honigs fielen auf den Laubbedeckten Boden und lockten sogleich unzählige Bienen, Ameisen und andere Insekten an. Die Waben fielen zugleich mit einem sanften Geräusch in den Eimer, auf dessen Grund sich sofort ein kleiner Honigsee bildete. Die Bienen indessen, wild ausser sich, um ihren Vorrat der letzten 6 Monate gebracht, flogen weiterhin laut summend um die Räuber. Diese jedoch, nur geschützt durch eine gelegentliche Rauchdusche und ein altes Moskitonetz, blieben weiterhin ruhig ohne den geringsten Anflug von Panik. Nur Flora, zuckte ab und zu ein wenig zusammen, woraufhin eine Wolke dicken Rauches in ihre Richtung geblasen wurde.
Nun dies sah alles so einfach und natürlich aus, dass ich nicht nur dumm rumstehen sondern auch mit helfen und anpacken wollte. Während sie von einem Stock zum anderen gegangen waren, hatte ich mich auch immer wieder ein Stück genähert, war dann aber, nach dem Bienen auf mich zugeflogen kamen, wieder zurückgewichen. Dabei konnte ich beobachten mit welcher Lässigkeit der Bienenkönig vor sich ging. Er war die Ruhe in Person, während er einen Stock nach dem anderen öffnete. Bienen bedeckten seinen Nacken, sein Hemd und eigentlich seinen ganzen Körper. Diese schob er jedoch sanft mit seinen rauen Händen beiseite, als wäre es das normalste der Welt. Für jemanden wie mich, der schon bei der kleinsten Wespe panisch zusammenzuckt und wild um sich schlägt einfach bewundernswert.
Doch fest entschlossen etwas an diesem Tag zu lernen, fragte ich ob ich denn nicht helfen könne. Flora die unter ihrer warmen Kleidung und in ihren Gummistiefeln, der Bienenkönig trug nur die typischen aus Autoreifen hergestellten Sandalen, schon schwitzte, nahm dankend an. Also schob ich mein Rastahalstuch unter meine Kopfbedeckung und näherte mich dem Schlachtfeld. Durch den hauchdünnen Stoff konnte ich gut sehen, wie sich der Wald in das Licht langsam untergehende Abendsonne tauchte und die letzten Strahlen die Baumwipfel sanft streichelten. Da ich durch den gelben Teil meines Rastatuches schaute, verstärkte sich dieser Effekt noch. In dieser Atmosphäre näherte ich mich dem Schlachtfeld. Meine Aufgabe war es nun den Ofen und somit den Blasebalg zu bedienen um die Rauchschwaden in den Stock des Feindes/Freundes zu jagen.
Ich war mir schon die ganze Zeit nicht im Klaren, ob ich die fleissigen Bienen eher als Freunde oder Feinde betrachten sollte. Einerseits schenken sie uns den Honig, der so lecker schmeckt, so gesund gegenüber dem aus Rohr gewonnenden Zucker ist und sogar als Medizin Wunder wirken kann. Andererseits schenken sie uns den Honig ja nicht wirklich und wir müssen gegen sie kämpfen, um ihn zu bekommen, da es sie harte Arbeit gekostet hat, diesen zu produzieren. Ich würde auch nicht gerne schwere Pollen von Baum zu Baum fliegen, um sie dann schließlich im Stock zu lagern, nur damit nen paar Riesen kommen, um mir die Arbeit meines halben Lebens kaputt zu machen. Ich würd ja gerne freundlich mit ihnen reden und vielleicht gegen ein neues Handy tauschen, aber dazu leben wir auf zu verschiedenen Levels. So wird es in manchen Bereichen wohl immer Krieg und Betrug geben und Feinde die aus der Natur der Sache entstehen. Ich will den Honig und die Biene wird diesen zur Not mit ihrem Leben verteidigen. Frieden kann es in dieser und in manch anderen Beziehungen deswegen vielleicht niemals geben.
Mit diesem unsicheren Gefühl kam ich also meinem ersten Bienenstock näher. Ich begann nun den Blaseblag langsam zusammen zu drücken und auseinander zu ziehen. Es ist nämlich gar nicht so einfach einen glühend heissen Ofen an kleinen Holzgriffen zu halten und gleichzeitig den Balg zu bedienen. Der Rauch entwich in dicken Schwaden und umhüllte den Holzkasten und das Wellblech. Das Summen wurde langsam aber merklich lauter und die ersten Bienen verliessen ihr Netz. Die meisten jedoch blieben standhaft im Kasten, fest gewillt ihren Honig und ihre Kinder zu verteidigen. Der Bienenkönig deutete mir an, dass er nun die Klappe öffnen werde. Meine Aufgabe bestehe dann darin, soviel Rauch wie möglich in den dunklen Kasten zu blasen. Ich stand direkt vor der Klappe, bereit jeden Moment energisch auf den Balg zu drücken. Der Bienenkönig schob den den Hebel zurück und die Klappe öffnete sich. Ich blies soviel Rauch wie ich konnte.
Bienen kamen mir zu hunderten aufs Gesicht zugeflogen, welches nur durch ein ein halben Millimeter dickes Tuch geschützt war. Mein Herz pochte wie wild doch ich probierte ruhig zu bleiben...und es gelang mir die unglaubliche Ruhe die der Bienenkönig ausstrahlte schien ein wenig auf mich abzufärben und ich ließ die gesamte Bienenkolonie auf mich zu fliegen. Sie sahen aus wie Miniaturraumschiffe, die sich hektisch ihren Weg durch die dicken Rauchschwaden bahnten. Entgegen meiner Erwartung waren sie nicht auf Angriff aus, sondern wahrscheinlich nur nach einem Funken Sauerstoff, der sie von ihrem berauschten und betäubten Dasein erlöse. Als der Stock fast leer war und sich fast alle Bienen auf dem Wellblech gesammelt hatten, brach der Bienenkönig, die selbst im dunklen Rauch, schimmernden Waben heraus, um sie in den mittlerweile reichlich gefüllten Eimer zu legen.
Und nun als wäre seine Fähigkeit zur Bewahrung der absoluten Ruhe nicht schon genug, ihn zum König des Honigs und der Bienen zu berufen, fing er an mit seinen schwarzen, leicht von Hong bedeckten Fingern in den Bienen rumzuwühlen, die zu Hunderten auf dem Wellblech aggressiv vor sich hin brummten. Er schob eine nach der anderen bei Seite, als wäre es das normalste der Welt. Schließlich nahm er eine mit den Fingern, tat sie aber wieder bei Seite, und fuhr fort, die Bienen mit seine Fingern zu durchstreifen. Dann pickte er sich erneut eine heraus und zeigte sie Flora, die sich inzwischen wieder genähert hatte, und mir und erzählte etwas auf Runyankole. Flora übersetzte mir dann, dass dies die Königin des Stocks sei. Seit diesem Moment ist dieser Mann für mich nur noch der Bienenkönig, denn wer sonst, wenn nicht der König, hat das Recht die Königin aus ihrem Volk herauszuholen um sie uns vorzustellen.
Während der ganzen Zeit naschten wir von dem Honig, wie es sonst wohl nur Bären tun. Jeder nahm sich wie er Lust hatte. Ein wunderbares Gefühl. Man bricht sich ein kleines Stüpck Wabe von etwa 3x3 cm ab und sieht zu, es so schnell wie möglich in seinen Mund schieben, da der süßlich, kräuterlich frische, rauchige Honig sich, über die Hand fließend seinen Weg bahnt. Ist die Wabe dann im Mund: Geschmacksexplosion, als würden sich alle Pollen der doch so verschiedenen Pflanzen in einem Geschmack vereinen. Mangoblüten, Jackfruit, Avocadopollen, Maracuya und unzählige andere Pflanzen die eine einzigartige Komposition ergeben, vereinigt in dem süßen Honig der immer noch eine kleine rauchige Note von der Honigjagd enthält. Man kaut dann auf den Waben rum und jedesmal scheinen anderere Geschmäcker aufzutauchen, die nur durch die Süße des Honigs vereinigt werden. Diese Gefühl hält dann noch lange nach, wie bei einem Zug von einem guten Joint. Der Wachs wird dann ausgespuckt und man greift wie ein Opiumsüchtiger automatisch zum nächsten Stück. Das geht so lange bis einem leichte und irgendwie auch angenehme Bauchschmerzen plagen.

Als wir fertig waren, war es mittlerweile Dunkel geworden. Nun wurden die erstklassigen Waben, von dem Rest getrennt und zur Honigproduktion für Rukararwe zurückgelassen. Den Rest teilten wir fair untereinander auf, und jeder ging mit einem vollen Honigbauch und einem Honiggrinsen auf dem Gesicht zurück nach Hause.
Zu hause angekommen, rührte ich meinen Teil in einem Topf zu einem weißlich goldenen Brei. Diesen legte ich dann in ein feines Sieb. Nun musste ich noch die Nacht durch warten und am nächsten Tag hatte klein André seinen ersten selbstgemachten Honig...und wenna nich gestorben ist dann fährt er morgen nach Ruanda um sein Visa zu verlängern, Vulkane zu sehen und endlich mal baden zu gehen.


*1 trotz dem engen Körperkontakt zwischen Männern herrscht hier eine Schwulenfeindlichkeit, die man sonst bloss von Nazis oder Dancehallliedern(die deswegen aber immer noch musikalischen Wert haben, sorry) kennt. Teile der Regierung wollen gerade ein Gesetz entwerfen, was den homosexuellen Kontakt zu unter 18 Jährigen unter Todesstrafe stellt, sowie schwul sein mit lebenslänglich bestrafen will. Wenigstens letzteres scheint zum Glück wegen dem Druck der internationalen Gemeinschaft nicht realisierbar, obwohl die Mehrheit der Abgeordneten dafür stimmen würde.
*2 Rauchen ist hier im Gegensatz zum Trinken sehr verpönt. Man geht meist ein Stückchen abseits wenn man in der Öffentlichkeit eine raucht...und das obohl die Kippenindustrie mit Preisen von 30 cent(Safari) bis ein Euro(Pall Mall) alles probiertdie Leute zu animieren.
*3 wird hier zu allem benutzt, ob nun zum Bäumefällen, Schlachten von Tieren, Pilze ausgraben, Rasenmähen, einfach für alles...bei den nich so seltenen Massakern, waren oder sind (Kongo) sie auch immer ein gern gesehenes Hilfsmittel.

Projektantrag Kulturzentrum

So damitta mal seht womit ich mich hier so unter anderem beschaeftige...das Kulturzentrum ausformuliert als proposal, is nich ganz so geordnet wie inna wordform hab ich gerade gesehen...waer es ordentlich haben will, weil er vielleicht noch jemanden kennt an den er es weiterleiten kann, sagt mir bescheid ich habs nochmal schoen in wordform






Antrag für finanzielle Unterstützung für das Projekt:
Rukararwe Cultural Center Ishaka
Income Generating Projekt Kulturzentrum Ishaka


Rukararwe Partnerschaftsgruppe für ländliche Entwicklung - RPWRD (Bushenyi District / Uganda)


Logo von Rukararwe wenn man denn bilder hochladen koennte, vielleicht wenn ich mal inna grossen stadt bin





Rukararwe Partnership Workshop For Rural Development (RPWRD) is a registered Non-Governmental Organization under the Republic of Uganda.
The Organisation shall carry out its activities in the field of rural technology, development, education, farming, enviromental protection, healing, women in development and youth.
Registration number S. 5914/490, PO Box 275, Bushenyi, Tel: +256 (0) 07256566774

Von : Ugandaknolle
Für Rukararwe Partnership Workshop for Rural Development


Gliederung:

1. NGO Rukararwe Partnership Workshop for Rural Development
1.1 Struktur
1.2 Bisherige und aktuelle Erfolge
2. Projektantrag: Kulturzentrum in Ishaka
2.1 Konzept/Zielsetzung
2.1.1. Bibliothek
2.1.2. Videothek
2.1.3. Computerzentrum
2.1.4. Umweltkurse
2.1.5. Shop
2.1.6. Kulturprogramm
2.2. Finanzierung
2.2.1. Finanzierungskonzept
2.2.2. Finanzkonzept Tabellen
2.2.2.1. Erstinvestitionen sowie Kosten für 6 Monate
2.2.2.2. monatliche Ausgaben
2.2.2.3 monatliche Einnahmen nach 6 Monaten




1. NGO RPWRD

1.1 Struktur


Seit 1986 arbeitet die Rukararwe Partnerschaftsarbeitsgruppe für ländliche Entwicklung(RPWRD), ansässig im Bushenyi Diskrikt (Südwest Uganda), an der Fortentwicklung von Gemeinden/Orten durch das Aufzeigen von Entwicklungsalternativen in verschiedenen Bereichen.
Einer dieser Bereiche ist die Ausweitung des Zugangs zur traditionellen und günstigen Medizin. Dies ist durch die Gründung der Bumetha Vereinigung gelungen, einer Organisation zur traditionellen Heilung sowie durch das Anpflanzen von Heilkräutern.

Es ließen sich diverse andere Projekte mit diesem Projekt kombinieren. Hierzu gehören:

 Training und Sensibilisierung von Jugendlichen: von 1986 bis 2000 haben wir mit einem Jugendverein aus dem Bushenyi Distrikt zusammengearbeitet zur Sicherung des Lebensunterhalts der Bevölkerung durch Gemüsegärten (Ananas, Passions Frucht, etc.), dem Bau von Hütten für Hühner, Bienenstöcke, etc.
 Kaffee- und Baumschutzprogramm: Zur Bekämpfung der Bauernarmut haben wir zwischen 1996-2003 Kaffee- und Baum-Saat angebaut, um es den Ortschaften/Gemeinden zur Verfügung zu stellen.
 Ziegelstein Technologie: In Zusammearbeit mit der franzönischen NGO Craterre haben wir im Jahr 2002 eine umweltfreundliche Technlogie entwickelt, um Lehmziegel zu produzieren. Craterre hat auch mit Schulen und Kirchen zusammengearbeitet, um neue Gebäude zu bauen.
 Abgrasen von Feldern: Wir helfen Schafs- und Ziegen-Bauern und unterrichten die Menschen, wie sie ihre Agraproduktion steigern können.
 Frauengruppe Rukararwe: Handwerksproduktion, sowie seit 2009 eine Schneiderschule zur Verminderung von Abhängigeiten der Frauen in ländlichen Gegenden
 Computerprogramm: Verteilung von 100 Computern, sowie Weiterbildung der Lehrer in verschiedenen Schulen
 Kinder – und Jugendkommunen Partnerschaft: Unterstützung der Kommune Ruwantsetshya in vielen Bereichen

Wir betreiben seit 2005 ein Programm um einheimische Bäume, die medizinisch nutzbar sind, zu erhalten. Zweck des Programmes war es, das fehlende Angebots an Heilkräutern für lokale Heiler zu beheben. Ein weiteres Ziel des Programmes war es eine biologische Diversifikation der ländlichen Pflanzenwelt herbeizuführen, sowie der Schutz bedrohter Baumarten. Hierzu gehören Busch- und Kletterpflanzen, die laut IUCN auf der roten Liste der bedrohten Pflanzenarten stehen (Beilschmiedia ugandensis, Warbugia ugandensis, etc.). In Zusammearbeit mit den Grundschulen der Region haben wir ein Programm für die Sensibilisierung der Jugend zum Schutz der Pflanzenvielfalt durchgeführt. Ziel war es ein Bewußtsein für Artenvielfalt und Umweltschutz generell zu schaffen.





1.2 Bisherige und aktuelle Erfolge

Aus der Liste unserer Erfahrungen der letzten 23 Jahre unserer Tätigkeit möchten wir folgende hervorheben:
 200.000 Setzlinge wurden an mehr als 200 Bauern ausgegeben, um ihren Lebensunterhalt aufzubessern (1996-2003)
 Mehr als 3.000 Bewohner Ugandas wurden von uns über neue Einkommensquellen für ihren Lebensunterhalt informiert (1986-2000)
 Steigerung der agrakulturellen Techniken: Bekämpfung des vollständigen Abgrasens
 Bau von mehr als 40 Klassenräumen, bzw. Lehrerzimmern durch unsere Lehmziegel Technologie
 Steigerung der Wasserversorgung durch den Bau von mehr als 120 gesicherten Brunnen
 Wissenschaftliche Erforschung des medizinischen Nutzens regionaler Baumarten. In Zusammenarbeit mit uns ist es einem franzönisch-ugandischen Team gelungen günstigere, effizientere und leichtere Wege zur Produktion von Setzlingen bedrohter Baumarten zu finden. Dies führte zu zahlreichen Veröffentlichungen weltweit ( z.B.Vertigo, Bois et Forêts des tropiques…), sowie zu einem Fachbuch über Pflanzenanbau und etlichen Seminaren in diversen Ländern. Die Erfolge der Forschung führten auch zu entsprechenden Seminaren an Universitäten in Uganda, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Großbritanien etc.
 30.000 Setzlinge von 50 bedrohten Baumarten in den letzten 4 Jahren
 Sensibilisierung für ökologische Belange von über 5.000 Schülern in 20 Schulen und Waisenhäusern mit einem geschulten Personal.
 Ausbau der traditionellen Medizin durch die Verbreitung von Werkzeugen und Infrastruktur. Uraltes Wissen um die Techniken der Heilkunst wurden von uns unterstützt, indem wir 13 medizinische Pakete zusammengestellt haben.
 Verteilung von über 100 Computern in den Gemeinden
 Bau der Kinder – und Jugendkommune Ruwantsesyia
 Ausbildung von 10 Frauen in Schneiderei


2. Projektantrag: Kulturzentrum in Ishaka

Projektbezeichnung: Kulturzentrum Ishaka


Land : Uganda
Ort : Ishaka/Bushenyi District
Laufzeit : Januar 2010 – Juni 2010, danach selbstständig


2.1 Konzept / Zielsetzung:

Im folgenden lege ich dar, was wir ( Mitglieder bzw. Personal von RPWRD ) beabsichtigen und was wir uns unter einem Kulturzentrum vorstellen. Das Kulturzentrum beinhaltet eine Bibliothek, eine Videothek, ein Computerzentrum, einen Shop sowie weitere kulturelle und ökologische Angebote.


2.1.1. Bibliothek:

Es gibt in Uganda in Dörfern und Kleinstädten keine Möglichkeit sich kostenlos oder gegen eine kleine Gebühr Bücher auszuleihen. Mit anderen Worten es gibt keine öffentlichen Bibliotheken. Die einzigen Bibliotheken gibt es in Universitäten oder evtl. auch in großen Städten, obwohl ich dies bezweifle.

Unsere Bibliothek soll voerst aus Bücherspenden bestehen, privaten sowie von Organisationen die Bücherspenden bereit stellen. Unter privaten Spenden stellen wir uns hauptsächlich Bücherspenden von Freiwilligen bzw. Studenten und ihren Angehörigen vor die regelmäßig hier arbeiten oder ihre Forschungen für ihr Studium vorantreiben. Desweiteren besitzt Rukararwe eine kleine Sammlung von englischsprachigen Büchern, hauptsächlich Fachliteratur zum Thema nachhaltiger Land- und Forstwirtschaft, die wir in die Bibliothek integrieren wollen. Langfristig wäre es natürlich schön sich auch neuere und aktuelle Bücher aus dem Einkommen zu kaufen oder durch erneute Spenden zu erwerben um den Qualitätsstandard zu erhöhen.



2.1.2. Videothek:

In Uganda gibt es selten Kinos und man schaut sich die Filme meist In „Videocentern“ gemeinsam mit anderen gegen eine geringe Gebühr an oder leiht sich diese aus um sie auf dem eigenen Gerät zu schauen. Die meisten dieser Filme sind jedoch Soaps und „Actionknaller“.
Unser Ziel ist es ein alternatives Sortiment aufzubauen mit Dokumentationen, Filmklassikern sowie alternativem Kino. In diesem Sinne würden wir dann auch gerne 1-2 mal die Woche Themenabende veranstalten. Da es sich bei allen Filme, die hier angeboten werden, um Kopien handelt, wäre dieser Part bis auf den Arbeitsaufwand nicht sehr kostspielig, zieht aber vielleicht ersteinmal mehr Klientel an als die Bibliothek und könnte ein finanzieller Grundpfeiler sein.



2.1.3. Computerzentrum:

Wir würden gerne 2 Computer plus Drucker fest in dem Kulturzentrum etablieren um gegen ein geringes Endgeld Weiterbildungen im Computerbereich anzubieten. Viele Leute hier, unter anderem auch Lehrer haben noch nie eine Maus in der Hand gehabt, geschweige denn eine Tastatur bedient. In der heutigen Zeit ist es jedoch in eingen Bereichen, gerade in der Bildung, unablässig die Grundkenntnisse der Informationstechnik zu beherrschen. Ausserdem soll dies mit der Videothek zusammen, der Grundpfeiler der späteren Finanzierung sein.


2.1.4. Umweltkurse:

Wie oben beschrieben ist Rukararwe sehr engagiert in der Umweltbildung, der Aufforstung, gerade indigener Pflanzen, sowie in der traditionellen Medizin. Von den Räumlichkeiten des Kulturzentrums in Ishaka kann das Engagement Rukararwes in diesen Bereichen profitieren. Man hat dann die Möglichkeit, Seminare, die sonst in Rukararwe stattfinden, in Ishaka abzuhalten. Dies hat den Vorteil, das Personen, die bisher nicht kommen konnten nun dazu die Möglichkeit haben. Das sind z.B. Schüler, Leute die sich die Fahrtkosten von 1,50 Euro ( immerhin ein 20stel so manchen Monatslohnes) nicht leisten können oder Leute die schlichtweg keine Zeit haben so lange ihren Arbeitsplatz oder ihre Kinder zu verlassen.


2.1.5. Shop für Medizin und für das Kunsthandwerk der Frauengruppe:

In den Räumlichkeiten ist dann auch Platz die traditionelle Medizin Rukararwes zu verkaufen und so eine Alternative zu den Apotheken zu schaffen, die oft ( aber nicht nur ) teurere „westliche“ Medizin anbieten. Wir wollen damit auch den Bekanntheitsgrad Rukararwes zu vergrößern und somit das Vertrauen in die traditionelle Medizin stärken. Auch die zweite Klinik Rukararwes die cirka 5 km von Ishaka entfernt, in einer umliegenden „Village“(dorfähnliche,ländliche Siedlung) liegt, kann von dem Kulturzentrum profitieren. Diese ist wegen mangelnder Klienten bisher immer nur Mittwochs geöffnet.
Darüber hinaus ist es auch möglich das Kunsthandwerk (Körbe und Ketten) der Frauengruppe Rukararwes in diesem Zentrum anzubieten. Diese werden momentan nur an Touristen oder Freunde, die Rukararwe gelegentlich einen Besuch abstatten, verkauft. Der Erlös dieser Verkäufe geht zur Hälfte an die Frauengruppe und zur anderen Hälfte an die Produzentinnen( einzelne Mitglieder der Frauengruppe).
In naher Zukunft, wenn die erste Ausbildungsgruppe junger Schneiderinnen ihre Lehre abgeschlossen hat, ist es auch möglich, so in Ishaka eigene Kleider anzubieten oder Kleidungsstücke für die Reperatur anzunehmen.


2.1.6. Kulturprogramm:

Mit einer solchen Räumlichkeit hat man auch die Möglichkeit, z.B an Wochenenden oder Feiertagen zahlreiche andere Workshops oder Aktivitäten zu veranstalten. Diese können dann die Freiwilligen oder die Mitarbeiter RPWRD‘s begleiten. Diese Aktivitäten können wir dann unendgeldlich oder gegen einen minimalen Obulus veranstalten. Unsere Ideen bisher sind Spieleabende ( diese Spiele könnte man auf Dauer verleihen), Englischkurse, Theaterworkshops, Jonglage, traditioneller Tanz, Instrumentbauworkshop. Bastelnachmittage, eine Teeecke, etc..





2.2 Finanzierung


2.2.1. Finanzierungskonzept:

Wie sie sicherlich gemerkt haben, ist in den oberen Beschreibungen oft von einer Gebühr, einem kleinen Eintritt sowie von Finanzierung die Rede. Im Folgenden möchte ich ihnen die Gründe dafür darlegen. Viele „Entwicklungsprojekte“ sind ihre ganze Existenz von Spendengeldern abhängig und ihr Dasein hängt nur von Spendern, bzw. von Personen die Spendengelder organisieren ab. Fallen diese Gelder oder Personen dann weg, stirbt oft leider das ganze Projekt. Rukararwe z.B. musste einen harten Schlag hinnehmen als ihr Gründer und Leiter der ehemalige ugandische Botschafter in Deutschland, Bitahwa Nyine Samson, letztes Jahr verstarb und mit ihm auch viele Kontakte und Spenden. Es gibt unzählige andere Fälle wo dies der Fall war oder werden kann. Von RPWRD kann sich heute nur die Klinik selbst finanzieren. Die anderen Projekte wie die Baumschule, die Schulcamps, der Nähworkshop und natürlich die Kinder-und Jugendkommune sind weiterhin auf Gelder von Spendern angewiesen. RPWRD will nun, wenn alles klappt ein Ökotourismusprojekt starten um komplett selbstständig und unabhängig existieren zu können.

Aus diesem Grund soll sich das Kulturzentrum bestenfalls selber tragen. Wir benötigen deswegen „nur“ die Gelder für die ersten 6 Monate, inklusive des Aufbaus des Zentrums. Am Ende soll das Zentrum mindestens soviel erwirtschaften, wie es selbst zum Weiterbestand benötigt und bestenfalls natürlich soviel um sich stetig weiter zu entwickeln und die Angebote auszubauen, sowie vielleicht einen kleinen Teil an die Projekte abzugeben, die sehr sinnvoll sind, sich aber aus ihrer Natur heraus nicht selber finanzieren können (Kinder- und Jugendkommune, Schulcamps, Baumschule). Näher ausgeführt finden sie dies im Anhang Finanzierungsplan.

Dies ist jedoch nicht der einzige Grund. Es gibt in Ishaka bereits Videotheken und Shops die Computerweiterbildungen anbieten. Diese Geschäfte wollen wir keinesfalls untergraben und so Existenzen gefährden. Wir wollen lediglich eine Alternative anbieten und niemandem die Preise zerstören. Deswegen müssen wir uns dem Preisniveau ungefähr anpassen. Diese Bereiche sollen für uns nur die finanziellen Standbeine sein und wir wollen weder eine große Konkurenz darstellen, noch das große Geld machen.


2.2.2. Finanzkonzept:Tabellen


2.2.2.1. Erstinvestitionen sowie Kosten für 6 Monate:

Ausgaben Preis pro Einheit Anzahl Summe
Raummiete 40 Euro 6 Monate 240 Euro
Stromkosten 20 Euro 6 Monate 120 Euro
Monatsgehalt* 30 Euro 6 Monate 180 Euro
Wasserkosten 6 Euro 6 Monate 36 Euro
Bürozubehör* 20 Euro 1 20 Euro
CD’s/DVD‘s 15 Cent/40 cent 200/50 50 Euro
Schlösser/Sicherheit 15 Euro 1 15 Euro
Telefon/Transport* 15 Euro 1 15 Euro
Steckdosen/Regulator* 40 Euro 1 40 Euro
Werbung* 20 Euro 3 Monate 60 Euro
Stühle & Sessel / 10 RPWRD*
Regale 2 RPWRD*
Tische 3 RPWRD*
Fernseher 1 RPWRD*
DVD-Player 1 RPWRD*
PC 2 RPWRD*
Monitor 2 RPWRD*
Drucker 2 RPWRD*
Gesamtkosten 720 Euro

Erläuterungen:

Monatsgehalt: Wir wollen gerne eine Person aus Ishaka und Umgebung anstellen, da wir so einen Arbeitsplatz schaffen können. Für uns wäre es unmöglich dieses Zentrum alleine zu leiten. Wir beherrschen erstens die Muttersprache der Gegend (Runyankole) nicht und arbeiten, wie oben beschrieben, noch in anderen Projekten Rukararwes. Wir werden in Zukunft einen Großteil unserer Zeit in dieses Projekt stecken und die Chancen, dass ein neuer Freiwilliger nach unserer Zeit kommt stehen gut, jedoch ist es unablässig einen Angestellten zu haben der die lokale Sprache spricht und die Bedürfnisse der Leute versteht.

Bürozubehör: Produktion von Mitgliedskarten, sowie sonstiges Bürozubehör wie Hefte,Papier, Stifte, Scheren,etc.

Telefon- und
Transport: Um gerade in erster Zeit gewisse Sachen zu kaufen bzw. zu organisieren, werden Transportkosten anfallen und Telefonate nötig sein.

Steckdosen &
Regulator: Ein Stromregulator um die Computer vor Spannungsschwankungen zu schützen, sowie weitere Steckdosen um die elektronischen Geräte anschliessen zu können.

Werbung: Für ein Kulturzentrum dieser Art ist Werbung in den ersten Monaten sehr wichtig. Wir werden natürlich unsere ganze Energie dafür einsetzen; Kosten wie Flyerdruck, Radiowerbung (wichtigstes Medium hier) und Zeitungswerbung werden jedoch trotzdem entstehen.

RPWRD: Die Sachen die bei Summe mit RPWRD gekennzeichnet sind, wird Rukararwe stellen.


2.2.2.2. monatliche Ausgaben

Ausgaben Preis pro Einheit
Miete 40 Euro
Strom 20 Euro
Wasser 6 Euro
Gehalt 30 Euro
Gesamt 96 Euro


2.2.2.3 monatliche Einnahmen nach 6 Monaten

Bereich Anzahl/Nutzer pro Monat Summe
Bibliothek - Mitgliedschaft
( 40 cent )
10 4 Euro
15 6 Euro
20 8 Euro
Videothek – Mitgliedschaft
( 2,20 Euro )
10 22 Euro
15 33 Euro
20 44 Euro
Computernutzung für einen Monat ( 4,40 Euro )
5 22 Euro
10 44 Euro
15 66 Euro
Computerweiterbildung für einen Monat/5 h pro Woche ( 15 Euro ) 1 15 Euro
2 30 Euro
4 60 Euro
8 Themenabende der Videothek pro Monat je 10 cent 5 4 Euro
10 8 Euro
15 12 Euro
2 Seminare pro Monat je 20 cent
5 2 Euro
10 4 Euro
15 6 Euro
Verkauf von DVD’s bei einem Gewinn von 75 cent
5 3,75 Euro
10 7,50 Euro
20 15 Euro
Verkauf von VCD’s bei einem Gewinn von 40 cent
5 2 Euro
10 4 Euro
20 8 Euro

Erläuterungen:

Das heisst würde man tatsächlich immer nur so wenige Nutzer wie in Spalte 1 des jeweiligen Bereiches haben, was nach unserer Einschätzung unrealistisch ist, hätte man am Ende des Monats Einnahmen von 74,75 Euro und damit einen Verlust von 21,25 Euro.

Nimmt man jedoch die mittlere Spalte, die immer noch nicht optimistisch gedacht ist, hätte man Einnahmen von 126,50 Euro und somit einen Gewinn von 30,50 pro Monat.

Bei regem Zulauf, zu sehen in der dritten Spalte des jeweiligen Bereiches wird man 219 Euro einehmen und damit einen Überschuss von 123 Euro erwirtschaften.

Die Gewinne werden dann in wie oben bereits dargestellt in die Entwicklung des Kulturzentrums, in eine Lohnsteigerung des Personals oder in die verschiedenen anderen Projekte Rukararwes investiert.
Des weiteren ist zu berücksichtigen, dass die Gewinne die durch den Verkauf des Kunsthandwerks und der Medizin erzielt werden, direkt an die einzelnen Projekte geht und deswegen nicht aufgeführt sind.


Der Rukararwe Workshop for Rural Development freut sich über ihre finanzielle Unterstuetzung, damit wir mit dem Aufbau des Kulturzentrums anfangen koennen.

Bankverbindung:
ING DiBa
Paulina Lais Schmid
Konto Nr.: 54 03 92 23 87
BLZ: 500 105 17
Stichwort/Rukararwe Kultur

Mit freundlichen Grueßen

André Kleeberg